Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Familie

DAMIT AUS FAMILIE (ER)LEBEN WIRD.

DAMIT AUS FAMILIE (ER)LEBEN WIRD.

Mehr

Paare

DAMIT AUS PAAR WERDEN PAAR BLEIBEN WIRD.

DAMIT AUS PAAR WERDEN PAAR BLEIBEN WIRD.

Mehr

Eltern

DAMIT ELTERN SEIN FREUDE BLEIBT.

DAMIT ELTERN SEIN FREUDE BLEIBT.

Mehr

Politik

DAMIT FAMILIE WIEDER MEHR-WERT BEKOMMT.

DAMIT FAMILIE WIEDER MEHR-WERT BEKOMMT.

Mehr

intakt.info

DAMIT FAMILIEN IHREN WEG FINDEN.

DAMIT FAMILIEN IHREN WEG FINDEN.

Mehr

Einen Nerv getroffen

Um gelingende Erziehung drehte sich das gut besuchte Familienforum des Familienbunds der Katholiken Anfang November. „Kinder stark machen“ – unter diesem Motto stand das Familienforum des „Familienbunds der Katholiken“ (FDK) am 9. November 2019 im Würzburger Burkardushaus. Die rund 60 Erwachsenen erwartete dabei zunächst ein Workshop mit Claudia Ruhe von der Fachstelle Familienbildung beim Würzburger Landratsamt. Dabei ging es neben möglichen Gefahren im Hinblick auf Süchte vor allem um Möglichkeiten, Kinder zu stärken, den Umgang mit starken Gefühlen wie Angst, Trotz oder Wut sowie die Frage, wie Eltern mit diesen Gefühlen umgehen können. Im zweiten Schritt gab Claudia Ruhe eine ganze Reihe wertvoller Tipps für den Alltag an die Hand.

Entscheidend für eine gelingende Erziehung sei in erster Linie innere Ruhe, denn: „Wer selbst gestresst ist, kann keine Entscheidungen treffen und kann sich nicht streiten.“ Neben der Entrümpelung des eigenen Alltags sei hier auch die Entwicklung von Alltags-Routinen ein gutes Mittel: „Routinen nehmen vieles ab und bringen Entschleunigung“, so Ruhe. Zugleich müssten Kinder und Jugendliche aber auch die Freiheit haben, Wünsche zu äußern. Ein guter Rahmen dafür ist zum Beispiel der Abendbrottisch oder eine Familienkonferenz. Im Streitfall, so empfahl Claudia Ruhe, sollten Eltern nicht sofort impulsiv parieren, sondern Geduld, Toleranz und Sicherheit ausstrahlen. „Schreien Eltern den Nachwuchs an, fühlt der sich sofort persönlich angegriffen.“ Lasse man dem Kind oder Jugendlichen dagegen in Ruhe, fahren die Emotionen schneller und von selbst wieder herunter.

Dass man mit dem Workshop einen Nerv getroffen hatte, zeigten die zahlreichen Fragen aus dem Publikum, wie zum Beispiel die um ein Bobbycar streitenden Dreijährigen, der Umgang mit Ausrastern einer Fünfjährigen in der Öffentlichkeit, das resignierte „Ich kann das nicht“ des Achtjährigen bei den Hausaufgaben, der tiefenentspannte 13-Jährige, der allmorgendlich seinen Schlüssel sucht, sowie immer wiederkehrende Fragen zu Handy und Medienkonsum.

Während die Erwachsenen über Erziehung sinnierten, erlernten die rund 30 anwesenden Kinder zwischen 6 und 14 Jahren bei den Gewaltpräventions-Trainern und Judo-Selbstverteidigungslehrern Karin und Andreas Gabriel Methoden der Selbstbehauptung und Grenzsetzung. Die Kinder wurden dabei auf potentielle Gefahrensituationen aufmerksam gemacht und zu selbstsicherem Auftreten ermutigt. Außerdem vermittelten die Trainer Mittel verbaler Abwehr, des Hilfeholens sowie einfache Schlag- und Verteidigungstechniken.

Wir brauchen Ihre Stimme!“

An das Forum zum Thema „Kinder stark machen“ schloss sich die Sitzung des Diözesanfamilienrats an. Dabei gab es nicht nur Informationen aus den Sachausschüssen und einen Einblick in neue Entwicklungen, sondern auch Politik und Mitgliedsverbände kamen zu Wort.

Dietmar Schwab berichtete aus dem Vorstand, dass der Posten des ersten Vorsitzenden trotz intensiver Gespräche weiterhin vakant ist; außerdem sei man nach dem plötzlichen Tod von Ralf Reichert auf der Suche nach einem Beisitzer sowie einem neuen geistlichen Begleiter. Neben einem Hinweis auf die neue Jahresbroschüre verriet Schwab auch, dass man derzeit über eine Neuauflage der Familien-Wallfahrten nachdenke und mit Bischof Franz diesbezüglich das Gespräch suche.

Das neue Schwerpunktthema des Sachausschusses Politik „Armut trifft Familie“ beleuchtete Gertrud Türk. Rund 13 Millionen Menschen seien in Deutschland armutsgefährdet, so Türk. Dies betreffe vor allem Migranten, alleinerziehende Eltern und kinderreiche Familien, Tendenz steigend. Ziel des FDK sei eine familienpolitische Kampagne über mehrere Jahre hinweg. Nach einem Jahr der Informationssichtung gehe es momentan um die Entwicklung verschiedener Ansatzpunkte und Formen.
Die ebenfalls im Plenum sitzende Landtagsabgeordnete und Staatsministerin für Digitales Judith Gerlach ermutigte in diesem Zusammenhang Verband und Kirche, sich weiter in die Politik einzumischen. „Bei spezifischen Bedarfslagen, die es zu analysieren und anzupacken gilt, brauchen wir Ihre Stimme“, so Gerlach. Denn obwohl zahlreiche politische Entscheidungen Familien massiv betreffen, seien diese im Meinungs- und Gesetzbildungsprozess dramatisch unterrepräsentiert. Mut machte Gerlach dem Verband auch in puncto Positionspapiere: „Glauben Sie mir, das wird in der Politik gelesen!“

Markus Emmerich vom Sachausschuss „Kess erziehen“ lenkte den Blick auf die seit 15 Jahren im Bistum Würzburg etablierten Kurse und Vorträge aus der Kess-Reihe. Das vielfältige Angebot sei ein „bunter Strauß, der für jeden das Passende bereithält“. Neben dem Bemühen, das Angebot noch mehr in die Breite zu bringen und mit christlichen Knotenpunkten zu verknüpfen, sei man gerade dabei, die beiden neuen Formate „Kinder mit Handicap“ und KESS in der Schule“ im Bistum bekannt zu machen.

Im Sachausschuss Bildung geht es nach den Worten von Simone Schober schwerpunktmäßig um die bedarfsgerechte Planung von Familien- und Paarwochenenden. Außerdem greife man Aufträge aus dem Diözesanfamilienrat auf wie etwa ein Wochenende zum Thema Medienerziehung. Sehr nachgefragt sind nach den Worten Schobers momentan Familienexerzitien sowie die Bereiche Natur und Musik.

Über Bedeutung und Aufgaben des Fachbeirats „INTAKT“ informierte Cornelia Siedler. Das Internetportal, das derzeit überarbeitet wird, biete nicht nur viele Informationen, sondern auch fachliche und sozialrechtliche Unterstützung sowie die Möglichkeit zu Vernetzung und Austausch.

Zum Abschluss kamen noch Vertreter einzelner Mitgliedsverbände wie Thomas Römisch von Kolping, Peter Hartlaub von der KAB und Vanessa Eisert vom BDKJ zu Wort. Dabei wurde immer wieder der hohe Stellenwert von Vernetzung und Zusammenarbeit deutlich. Ermunterung zu Beteiligung kam auch von Christian Sauer vom Diözesanrat. „Bei der Umsetzung der Pastoral der Zukunft geht es nicht ohne Verbände“, so Sauer; deshalb sei es „unabdingbar, dass Sie sich ein- und ins Gespräch bringen.“

Anja Legge