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Bayerische Landesstiftung zeichnet Internetforum für Eltern von behinderten Kindern aus – Preisverleihung am 6. Dezember in Ingolstadt

Sozialpreis 2016 für INTAKT

Würzburg (POW) Zum 15. Jubiläum gibt es für www.intakt.info eine Auszeichnung: Die Internetplattform mit Informationen für Eltern von Kindern mit Behinderung erhält am Dienstag, 6. Dezember, in Ingolstadt den „Sozialpreis 2016“ der Bayerischen Landesstiftung. Diese fördert und unterstützt seit 1972 gemeinnützige und mildtätige Projekte im kulturellen und sozialen Bereich. Insgesamt rund 47.000 Beiträge zu etwa 8700 Themen von gut 6000 Mitgliedern sind auf der Internetplattform von Intakt zu finden. Die durchschnittlich 2200 Zugriffe am Tag zeigen, dass Intakt funktioniert und nachhaltig wirkt, heißt es in einer Mitteilung des Familienbunds der Katholiken (FDK) im Bistum Würzburg, der Träger der Einrichtung ist.

 „Ich weiß nicht, ob ich hier wirklich richtig bin. Aber ich habe keine Ahnung, wo ich sonst Hilfe bekomme. Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen.“ Die meisten Eintragungen im Forum der Internetplattform Intakt beginnen mit diesen Worten, bevor betroffene Eltern ihre Fragen stellen, um Rat und um Hilfe bitten. Die Plattform ist eine wichtige Anlaufstelle für Eltern behinderter Kinder und bietet Betroffenen Unterstützung im Alltag: Von der Inklusion über Frühförderung, von der Pflegeversicherung bis zur Grundsicherung werden nicht nur komplexe Themen behandelt oder aktuelle Gesetzestexte „übersetzt“ und für Betroffene erläutert, sondern auch gleich die entsprechenden rechtlichen Hilfen und Leistungen klar dargestellt und praktisch verlinkt. „Betroffene Eltern sollen sich im Dschungel des Sozialrechts zurechtfinden“, sagt Metzger. Wer ein behindertes Kind habe, fühle sich anfangs oft alleine, sei verzweifelt oder einfach nur völlig überfordert mit der ganzen Situation. „Es ist schwer, den Überblick zu behalten, um sich mit Begriffen wie Eingliederungshilfe, Verhinderungspflege oder jetzt ganz aktuell dem Bundesteilhabegesetz zu beschäftigen.“Mit den 10.000 Euro Preisgeld wollen die Verantwortlichen unter anderem eine für Smartphones geeignete mobile Version der Plattform verwirklichen. „Wir müssen immer wieder neue technische Antworten auf verändertes User-Verhalten im Auge behalten. Die technische Betreuung eines solchen Internetangebotes ist eine große Herausforderung und inzwischen auch sehr kostspielig. Mit der mobilen Version werden wir mehr Eltern viel schneller und viel einfacher erreichen können“, sagt Hildegard Metzger, Leiterin und Mitbegründerin von Intakt und selbst Mutter einer Tochter mit Behinderung.

Im Forum können Eltern anonym ihre Fragen stellen, ihre Probleme schildern und auf kompetente Antworten von anderen betroffenen Eltern oder dem Moderatorenteam vertrauen. Getreu dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ kann man sich bei Intakt Hilfe holen oder Tipps geben. Was die Plattform außerdem auszeichnet, ist die besonders breite und differenzierte Vernetzung, die einen Überblick über ganz verschiedene Unterstützungsangebote bietet: Speziell für Interessierte aus Bayern pflegt Intakt eine Adressendatenbank mit etwa 6000 Kontakten und Anlaufstellen. „Wir stellen einen sehr hohen Anspruch an uns selbst“, sagt Metzger. „Ganz wichtig ist uns, dass immer jemand da ist, der die ankommenden Fragen beantwortet. Außerdem achten wir auf bestimmte Regeln und Umgangsformen im Forum – und natürlich darauf, dass die Beiträge eine gewisse Qualität haben, sodass sich die Leute auch darauf verlassen können.“

Betroffene Eltern sollen wieder einen Stand bekommen, um ihr Leben selbstständig gestalten zu können und wieder Selbstbewusstsein zu bekommen, lautet das Ziel von Intakt. Über das Internet wollen die Verantwortlichen die dazu notwendigen Hilfen und Unterstützungen den Eltern bekannt machen und den Austausch unter Betroffenen ermöglichen. Das Moderatorenteam arbeitet ehrenamtlich für dieses Ziel. „Intakt ist eine große Teamleistung“, sagt Metzger. Was Eltern, Moderatoren und der Familienbund als Träger leisteten, sei bewundernswert und mache sie auch ein wenig stolz auf ihr Team. 
(pow)